Landesliteraturtage: Lyrik-Lesung über Humanität und Freundschaft mit Roland Erb und Christoph Georg Rohrbach

Mittwoch, 25. September 2019 um 16.00 Uhr

Lesung im Rahmen der vom 21. bis 30. September landesweit stattfindenden Landesliteraturtage, die als „Gleim-Literaturtage“ zum 300. Geburtstag des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim (der regen Austausch mit den Stolberg-Wernigeröder Grafen pflegte) gefeiert werden.

Christoph Georg Rohrbach / Roland Erb

Lyrik-Lesung mit Roland Erb und Christoph Georg Rohrbach

Die Autoren Roland Erb und Christoph Georg Rohrbach geben Einblicke in ihre Arbeiten. Sie legen dabei einen Schwerpunkt auf die deutsche und europäische Geschichte im 20. Jahrhundert. Innerhalb der Lesung sollen Auswirkungen und Streitfragen, die sich aus heutiger Sicht durch die Ereignisse der vergangenen hundert Jahre ergeben haben, mit dem Publikum diskutiert werden. Dabei stellen sich auch die Fragen: Wie macht Literatur die unwiederholbaren Erfahrungen und Ereignisse der Vergangenheit erlebbar? Wie lassen sich die von Gleim und seinen Zeitgenossen verkörperten aufklärerischen Werte von Humanität und Freundschaft als Einigungsgrundlage nutzen? Erb und Rohrbach, beide im östlichen Harzraum aufgewachsen, stehen dabei stellvertretend für Generationen vor und nach der „politischen Wende“.

Roland Erb wurde 1943 in Töppeln (Thüringen) geboren. Er lebt seit 1961 in Leipzig und ist dort seit 1966 als Autor, Lektor und Übersetzer tätig. Nach seinem ersten Gedichtband Die Stille des Taifuns (Aufbau Verlag 1981) erhielt er ein mehrjähriges Publikationsverbot. 1995 veröffentlichte er den Gedichtband Märzenschaf (Hellerau Verlag), des Weiteren sind von ihm Erzählungen, Essays und zahlreiche Übersetzungen erschienen. Roland Erb ist Mitbegründer der Literaturzeitschrift Ostragehege und wurde mit mehreren Stipendien (Rilke-Stipendium, Stipendium der Casa Baldi) und der Eminescu-Medaille der Republik Rumänien ausgezeichnet. Zu seinen Übersetzungen und Nachdichtungen gehören u.a. Werke von Ossip Mandelstam, Jan Kochanowski, Rubén Dario, Nicolás Guillén (Poesiealbum 129, mit Erich Arendt) und Gunnar Ekelöf (Volk & Welt 1984). Daneben übersetzte Roland Erb das Schiffstagebuch des Christoph Kolumbus ins Deutsche (Reclam Universalbibliothek, Leipzig 1980). Im Herbst 2014 erschien der Band Trotz aller feindlichen Nachricht im poetenladen Verlag, Reihe Neue Lyrik, Kulturstiftung des Freitaates Sachsen.

Christoph Georg Rohrbach wurde 1992 in Blankenburg (Harz) geboren. Er studierte an den Universitäten in Greifswald und Krakau u.a. die Fächer Germanistik und Geschichte. Seit 2014 publiziert er Gedichte in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien. Sein 2016 in der Kölner parasitenpresse erschienenes Lyrikheft O. Gedichte setzt sich mit Ortschaften in Ostmitteleuropa auseinander. Rohrbach lebt und arbeitet am nördlichen Harzrand.

Eintritt und Treffpunkt
Der Eintritt für die Veranstaltung ist frei.
Alle Interessenten finden sich bitte am ausgewiesenen Treffpunkt auf der Großen Freiterrasse des Schlosses ein und werden ca. 15 min vor Beginn in den Veranstaltungsraum geleitet.

Anmeldung
unter dziekan@spamVerhindern.de@schloss-wernigerode.de und 03943/553030 ist erwünscht.

An- und Abfahrt
Am Schloß selbst bestehen leider keine Parkmöglichkeiten für Autos / Motorräder.
Die Wernigeröder Schloßbahn und die Bimmelbahn fahren regulär bis 18.00 Uhr in regelmäßigen Abständen zum Schloß und wieder zurück.

Mehr zum Programm der Landesliteraturtage
Das gesamte Programm der Landesliteraturtage ist zu finden unter
www.gleim-literaturtage.de.

Netzwerk – Dichtung – Bildungslust / Gleim-Literaturtage

Die Landesliteraturtage Sachsen-Anhalt 2019 finden als „Gleim-Literaturtage“ vom 21.-30. September statt.

Im Jahr 2019 steht der Dichter, Freundschaftsnetzwerker sowie visionäre Literatursammler Johann Wilhelm Ludwig Gleim aus Anlass seines 300. Geburtstages im Fokus der Landesliteraturtage! Ein Autor der Vergangenheit wird als Ausgangspunkt aktueller Fragestellungen für Lesungen und Veranstaltungen von Autorinnen und Autoren Sachsen-Anhalts genommen wie z.B.: Welchen Stellenwert hat Literatur heute? Welche Netzwerk- und Gruppenbildungen brauchen wir? Welche Rolle spielt Literatur in der bildungspolitischen Debatte?

Erstmalig sind die Veranstaltungen nicht auf eine Stadt oder einen Landkreis begrenzt, sondern werden landesweit durchgeführt, immer an Orten, an denen freundschaftliche Verbindungen Gleims nachweisbar sind. Vor dem Hintergrund des Freundes-Netzwerks von Gleim finden auch zahlreiche Freundeslesungen von Gegenwartsautoren etwa in Halle oder auch in Halberstadt statt. Fast alle bisherigen Preisträger des Klopstock-Förderpreises des Landes Sachsen-Anhalt werden aus ihren Werken lesen (Mario Schneider, Michael Spyra, Anna Sperk und der diesjährige Preisträger Aron Boks). Zum Teil treten sie zu zweit oder im Kreis weiterer Freunde auf. Der Klopstock-Preisträger Uwe Kolbe (Dresden) liest am 25. September in Klopstocks Geburtsstadt Quedlinburg. Das literarische Programm wird durch ein 1 ½ tägiges Colloquium zu den Schwerpunktthemen Netzwerk – Dichtung – Bildungslust ergänzt. Der alljährige Tag der Kinder- und Jugendliteratur findet am Dienstag, 24. September, statt. Sachsen-Anhalts Partnerland Armenien ist durch eine Lesung aus Märchen des wichtigsten Nationaldichters Armeniens Howhannes Tumanjan (1869-1923) präsent, dessen Geburtstag sich zum 150. Mal in diesem Jahr jährte. Zu sehen ist außerdem im Gleimhaus eine Ausstellung mit deutschen und armenischen Kinderzeichnungen zu den Märchen, die u.a. übersetzt durch Agapi Mkrtchian erstmalig in deutscher Sprache gedruckt vorliegen.

Die Landesliteraturtage werden vom Land Sachsen-Anhalt gefördert.